PFLANZENUNTERSTÜTZUNG BEI ALZHEIMER Phytotherapie – Hilfe aus der Natur

Wir alle erwarten ein spätes Alter, das uns Freude und ein Gefühl der Erfüllung im Leben bringt. Gleichzeitig möchten wir uns bewusst sein, dass unsere Wahrnehmung der Welt durch Demenzprozesse nicht gestört wird. Leider sind die Statistiken unerbittlich und zeigen deutlich, dass etwa 4% von uns nach dem 65. Lebensjahr von der Alzheimer-Krankheit betroffen sein können. Die Zahl der Fälle steigt bei den 80-Jährigen drastisch an und liegt bereits bei 30%. Darüber hinaus steigen diese Zahlen jedes Jahr.

Die Aggregation von β-Amyloid und die Ablagerung von Proteinaggregaten in Neuronen führt zu deren Schädigung und damit zum Zelltod. Was können wir also tun, um unserem Körper im Rahmen der Gesundheitsprophylaxe und bereits in einem frühen Stadium der Krankheitsentwicklung unter Berücksichtigung der verfügbaren Pflanzenpräparate gegen Altersdemenz zu helfen? Versuchen wir mal, ausgewählte Naturstoffe kennenzulernen, die erfolgreich in die behandlungsunterstützende Therapie aufgenommen werden können.

PROPOLIS

Pharmakologische Medikamente, die verwendet werden, um die Entwicklung der Alzheimer-Krankheit zu verzögern, sind u.a. Glutaminsäureantagonisten. Diese Medikamente sind trotz ihrer therapeutischen Wirkung auch durch Nebenwirkungen gekennzeichnet. Professor Bogdan Kędzia, ein herausragender polnischer Wissenschaftler und Experte für die therapeutische Wirkung von Produkten aus Bienen, beweist, dass das in Propolis enthaltene Flavonoid Pinocembrin die Akkumulation von β-Amyloid im Hirngewebe begrenzt. Gleichzeitig reduziert es die Durchlässigkeit der Blut-Hirn-Schranke, verzögert die neuronale Apoptose und wirkt antioxidativ. Die Forschung zeigt auch, dass es die räumliche Orientierung und die kognitive Funktion signifikant verbessert.

Studien von Propolis aus verschiedenen Teilen der Welt (m.in den Kanarischen Inseln und Brasilien) haben gezeigt, dass der höchste Gehalt an Pinocembrin im heimischen Produkt gefunden wird. Konzentrierter Ethanolextrakt aus Propolis wurde eingeschlossen, der 8,4% bis 31% Pinocembrin enthielt. Dies gibt Hoffnung, dass Propolis eine Quelle von Substanzen sein könnte, die für medizinische Zwecke bei der Alzheimer-Krankheit verwendet werden.

SALBEI

Eine der bekanntesten Pflanzen ist Salbei. Sein Name kommt vom lateinischen Salvare (sich wohlfühlen) oder Salvus (gesund). Salbei war bereits im antiken Griechenland bekannt, wo er m.in von Hippokrates beschrieben wurde, und im Mittelalter wurde er von der m.in. St. Hildegard beschrieben.

Wissenschaftler der Medizinischen Universität Wrocław haben eine Reihe von Studien untersucht. Verschiedene Forscherteams auf der ganzen Welt haben viele Salbeiarten (m.in Spanisch, Red Root oder Medical) in ihre Arbeit einbezogen. Die in diesen Arten enthaltenen Wirkstoffe sind u.a. ätherische Öle oder Rosmarinsäure sowie Terpenoidverbindungen, die eine positive Wirkung bei der Behandlung der Alzheimer-Krankheit haben können. Salbeiölextrakte verbesserten signifikant die Konzentration und das Gedächtnis bei jungen und älteren Menschen (das Durchschnittsalter der in die Studie eingeschlossenen Personen betrug 73 Jahre).

Ähnliche Ergebnisse wurden mit hohen Dosen von pulverisiertem Salbeiblattextrakt erzielt. Die positiven Ergebnisse der Tests sind u.a. für Rosmarinsäure verantwortlich, die eine neuroprotektive, antioxidative Wirkung hat und die Bildung von Amyloid-β hemmt.

Die untersuchten Terpenoidverbindungen (Tanshinine) im Rotwurzelsalbei wiederum hemmten signifikant kognitive Beeinträchtigungen, hatten eine antioxidative Wirkung und hemmten wie Rosmarinsäure den Prozess der Amyloidakkumulation. So weisen die im Salbei enthaltenen Verbindungen auf eine weitere reiche Quelle pflanzlichen Ursprungs hin, die zur Bekämpfung der Alzheimer-Krankheit beitragen kann.

BACOPA MONNIERI (BRAHMI)

Die in Bacop monnieri enthaltenen Saponine sind sogenannte Bacoside mit entzündungshemmenden, antioxidativen und hemmenden Aggregationen von β-Amyloid. Diese Pflanze ist besonders in der östlichen Medizin (traditionelle chinesische Medizin und Ayurveda) bekannt. Kleinblättriger Bacopa wird auch Brahmi („Tonikum für das Gehirn“) genannt. Im Ayurveda behandelt es Gedächtnisverlust, Entzündungen, Epilepsie, Fieber und Asthma. Zahlreiche Studien bestätigen, dass die bioaktiven Bestandteile von bacopa monnieri das Gehirn vor oxidativen Schäden und kognitivem Verfall schützen.

Die Ergebnisse einer sechsmonatigen Studie, in der geriatrische Patienten mit Alzheimer-Krankheit zweimal täglich 300 mg standardisierten Bacopa Monnieri-Extrakt einnahmen, zeigten, dass sich ihre zeitliche und räumliche Orientierung, ihre Konzentrationsfähigkeit und ihre Sprachkenntnisse zum Schreiben, Lesen und Verstehen verbesserten. Eine weitere Studie mit ähnlichen Ergebnissen dauerte 12 Wochen. Darüber hinaus erwies sich der Extrakt der Pflanze als sicher und brachte keine Nebenwirkungen.

Eine weitere Studie mit bacopa monnunderi (in der Menge von 320 mg) unter Berücksichtigung synergistischer Effekte mit L-Theanin (100 mg), Crocus sativum (30 mg), Kupfer (2 mg), Folsäure (400 μg), Vit. B und Vit. D3 (25 μg) wurde in der älteren Gruppe über einen Zeitraum von 8 Wochen durchgeführt. Die Ergebnisse der Studie waren sehr vielversprechend und zeigten signifikante Verbesserungen der kognitiven Funktion, der Bewältigung von Stress und Depressionen.

Ein weiteres in vivo Studienmodell in Bacopa monnieri (100 mg/kg) zeigte signifikante neuroprotektive Wirkungen gegen Aluminiumchlorid AlCl3. Chronische Verabreichung und Exposition gegenüber AlCl3 kann zu funktionellen Defiziten beim Lernen und im Gedächtnisprozess führen. Aluminium und Aluminiumverbindungen werden zunehmend als mögliche Ursache der Alzheimer-Krankheit genannt. Eine signifikante Verringerung der Menge dieses Elements im Körper verbessert die kognitiven Funktionen. Eine der diagnostischen Methoden, die den Nachweis von überschüssigem Aluminium im Körper ermöglichen, ist der EHA-Test, d.h. die Elementanalyse der Haare.

Al

ASHWAGANDHA (inIthania Somnifera)

Diese Pflanze ist auch als Ashwagandha oder indischer Ginseng bekannt. Im Ayurveda u.a. zur Verbesserung des Gedächtnisses und in Zuständen allgemeiner Erschöpfung eingesetzt. Extrakte mit träger Vitalität sind am häufigsten in einer Dosis von 500 mg erhältlich. Es kann für einen Zeitraum von 4-8 Wochen verwendet werden. Seine Wirkung besteht hauptsächlich in der Sensibilisierung der Serotoninrezeptoren, was es ermöglicht, die Prozesse des Erinnerns und Lernens zu verbessern, das Wohlbefinden und die Schlafqualität zu verbessern sowie Aggressionen und Angstzustände zu beseitigen, die oft mit der Alzheimer-Krankheit verbunden sind. Verfügbare Studien bestätigen, dass Präparate aus Vitania auch den Prozess der Akkumulation von β-Amyloid stoppen und den Prozess der Entfernung dieses Proteins aus dem Körper unterstützen.

HANF

Ein Team von Forschern aus Südkorea präsentierte in einer Veröffentlichung aus dem Jahr 2019 einen Überblick über die verfügbaren Forschungsergebnisse zur Verwendung von Hanfpräparaten bei der Behandlung der Alzheimer-Krankheit. Es stellt sich heraus, dass die in Hanf enthaltenen CBD-Cannabinoide eine weitere Quelle der pflanzlichen Unterstützung im Kampf gegen neurodegenerative Erkrankungen, einschließlich der Alzheimer-Krankheit, sind. In der verfügbaren Datenbank der medizinischen Forschung gibt es eine wachsende Zahl von Beweisen und Ergebnissen, in denen CBD effektiv die Ansammlung von β-Amyloid im Gehirn blockiert und am Transport über die Blut-Hirn-Schranke und aus dem Gehirn teilnimmt. CBD reguliert auch die Aktivität von Mikroglia und verhindert so ihre übermäßige Aktivierung und die Ansammlung von intrazellulären Verwicklungen (verdrillte Tau-Proteinfasern). Cannabinoide reduzieren auch Entzündungen des Gehirns und unterstützen den Reparaturprozess durch die Bildung neuer Nervenzellen. Ihre Wirkung unterstützt günstig die Symptome, die die Alzheimer-Krankheit begleiten, und reduziert so Probleme, die mit Schlafstörungen, Depressionen oder Angstzuständen verbunden sind.

Das Interesse an Naturstoffen wächst weiter und lässt auf weitere erwartete Ergebnisse klinischer Studien hoffen. In der Natur finden wir viel mehr Substanzen mit einer bestätigten neuroprotektiven Wirkung und unterstützen die Behandlung der Alzheimer-Krankheit. Wenn wir in der Therapie ihre Wirkung mit der richtigen Mineralstoffergänzung kombinieren, die auf der Grundlage der Ergebnisse geeigneter diagnostischer Tests bestimmt wird, können die Auswirkungen sehr vielversprechend sein.



Autor: mgr inż. Natalia Chmielecka – Zertifizierter Kräuterkundler – Phytotherapeut. Beraterin der Naturheilkunde der heiligen Hildegard. Es fördert einen gesunden Lebensstil und popularisiert das Wissen über Kräuter durch die Durchführung von Kräuterworkshops. Er betreibt einen Kindergarten in Danzig mit einem Profil der Naturerziehung zur Förderung gesunder Ernährung und Gartentherapie. Sie führt Online- und stationäre Konsultationen im Bereich Diättherapie, Phytotherapie und Elementanalyse von Haaren EHA durch.

 

Bibliographie:
1. Bogdan Kędzia, Elżbieta Hołderna-Kędzia. Pinocembryna – flawonoidowy składnik krajowego propolisu o działaniu opóźniającym rozwój choroby Alzheimera. Postępy Fitoterapii. 2017
2. Zygmunt Zdrojewicz, Damian Pypno, Bartosz Bugaj, Krzysztof Cabała, Mateusz Waracki. Próby zastosowania szałwii w leczeniu zaburzeń poznawczych i choroby Alzheimera. Postępy Fitoterapii. 2015
3. https://rozanski.li/153/bacopa-monnieri-w-fitoterapii/
4. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6669844/ Bacopa monnieri, a Neuroprotective Lead in Alzheimer Disease: A Review on Its Properties, Mechanisms of Action, and Preclinical and Clinical Studies
5. https://rozanski.li/1028/witania-ospala-withania-somnifera-l-dunal-w-dawnej-i-wsplczesnej-fitoterapii/
6. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/22308347. Withania somnifera reverses Alzheimer’s disease pathology by enhancing low-density lipoprotein receptor-related protein in liver.
7. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6970569/A. Review on Studies of Marijuana for Alzheimer’s Disease – Focusing on CBD, THC