Was ist die Haarmineralanalyse (HTMA)? Ein kompletter Leitfaden


DIE HAARMINERALANALYSE (HTMA) ist ein Stoffwechseltest, der Mineralstoffspiegel und -verhältnisse im Körper anhand einer Haarprobe bewertet, die 6–8 Wochen biochemischer Veränderungen widerspiegelt. Im Gegensatz zum Blut, das durch die Homöostase konstant gehalten wird, zeigt HTMA stabile Mineralmuster und toxische Belastungen.

Warum sind Haare ein so gutes Material für die Analyse?

  • Haare unterliegen nicht der Homöostase und spiegeln daher reale Mineralansammlungen wider.
  • Mineralien sind im Haar 10–50-mal höher konzentriert als im Blut (leichtere Detektion).
  • Durch das Haarwachstum lässt sich der durchschnittliche Zustand des Organismus beurteilen – nicht nur ein momentaner Wert.

Schlüssel: HTMA = langfristige Biomarker

Was zeigt HTMA?

1. Wichtige Makroelemente (Ca, Mg, Na, K)

  • Kalzium (Ca) – Stoffwechseltempo, nervöse Anspannung, Enzymaktivierung
  • Magnesium (Mg) – Nervensystem, Entspannung, Energiestoffwechsel
  • Natrium (Na) – Stressreaktion, Cortisol, Blutdruck
  • Kalium (K) – Elektrolythaushalt, Herzfunktion, zelluläre Sensitivität

2. Zentrale Spurenelemente

  • Zink (Zn) – Immunsystem, Testosteron, Wundheilung
  • Kupfer (Cu) – Energie, Nervensystem, Gleichgewicht mit Zink
  • Selen (Se) – Schilddrüse, antioxidativer Schutz
  • Chrom (Cr) – Glukosestoffwechsel

3. Toxische Metalle

HTMA erkennt sehr effektiv Belastungen durch:

  • Blei
  • Aluminium
  • Quecksilber
  • Cadmium
  • Nickel

Was unterscheidet HTMA von anderen Untersuchungen?

HTMA stellt keine Diagnosen – es liefert funktionelle Biomarker, die helfen:

  • chronische Mängel zu identifizieren
  • das Stoffwechseltempo zu beurteilen
  • Stressbelastungen zu analysieren
  • Elektrolytstörungen zu erkennen
  • das Risiko von Schilddrüsen- und Nebennierenfunktionsstörungen zu bewerten (über Mineralstoffverhältnisse)

Die bekanntesten metabolischen Indikatoren in der HTMA

1. Ca/P — Stoffwechseltempo

  • hohes Ca/P → „langsamer Stoffwechsel“
  • niedriges Ca/P → „schneller Stoffwechsel“

2. Na/K — Nebennierenachse

Der wichtigste Indikator der gesamten Analyse:

  • hoch → akute Stressreaktion
  • niedrig → Erschöpfung der Nebennieren, chronischer Zustand

3. Zn/Cu — Entgiftung und Entzündungsstatus

  • hoch → Kupfermangel
  • niedrig → chronischer oxidativer Stress, oxidiertes Kupfer

4. Ca/Mg — Nervenspannung

  • hoch → Anspannung, Schlaflosigkeit
  • niedrig → Energiemangel, Insulinresistenz

Anwendungsbereiche der HTMA

  • Müdigkeit und Energiemangel
  • Schilddrüsenstörungen
  • Störungen des Glukose- und Insulinstoffwechsels
  • Schwierigkeiten bei der Gewichtsreduktion
  • Symptome von chronischem Stress
  • Analyse von Schwermetallen
  • Personalisierte Supplementierung
  • FAQ

Ersetzt HTMA Blutuntersuchungen?

Nein – sie ergänzt sie

Blut = Momentaufnahme

Beeinflusst Haarfärbung das Ergebnis?

Ja – deshalb werden die Haare möglichst hautnah entnommen und gefärbte Bereiche vermieden.

Erkennt HTMA Schwermetalle?

Ja – sie zeigt eine langfristige Exposition, selbst wenn diese im Blut nicht mehr nachweisbar ist.

  • Zentrale Erkenntnisse

HTMA liefert ein 6–8-wöchiges metabolisches Bild des Organismus.

Die wichtigsten Marker sind: Ca/P, Na/K, Zn/Cu, Ca/Mg.

HTMA ergänzt Blutuntersuchungen ideal, ersetzt sie jedoch nicht.

Es ist eine der besten Methoden, um langfristige Mineralstoffdefizite und Schwermetallexposition zu beurteilen.

Literatur:

  • 1. Hambidge, K. M., & Krebs, N. F. (2007). Zinc deficiency: A special challenge. Journal of Nutrition; Rolle von Zink, Zn/Cu-Verhältnis, Immunität und oxidativem Stress.
  • 2. Mullaney, D., et al. (2013). Hair mineral analysis: An effective tool for assessing long-term mineral status. Journal of Orthomolecular Medicine; Unterstützung der HTMA als Langzeitindikator.
  • 3. Park, S. et al. (2016). Analysis of trace elements in scalp hair as indicators of nutrition and health status. Ann Occup Environ Med.
  • 4. Bergdahl, I. A. (2005). Methods for biological monitoring of exposure to metals. Scandinavian Journal of Work, Environment & Health; Vergleich von Blut, Urin und Haaren als Expositionsbiomarker.